Inflation und Immobilien

Welche Folgen gibt es wirklich?

Steigende Preise für Lebensmittel, Energie und Dienstleistungen sind ein klarer Hinweis: Die Inflation ist in den letzten Jahren allgegenwärtig. Doch was bedeutet sie für den Immobilienmarkt? Bleiben Häuser und Wohnungen ein sicherer Hafen, wenn das Geld an Wert verliert?

Aktuelle Entwicklung der Inflation
Nach dem Rekordjahr 2022 mit außergewöhnlich hohen Teuerungsraten hat sich die Situation inzwischen etwas beruhigt. Während vor allem Gas- und Strompreise für starke Ausschläge gesorgt haben, sind es aktuell in erster Linie Lebensmittel, die ins Gewicht fallen.

Im Juni 2024 meldete das Statistische Bundesamt eine Inflationsrate von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit liegt sie zwar deutlich unter den Spitzenwerten der letzten Jahre, bleibt aber spürbar. Fachleute gehen für den Rest des Jahres von einer eher seitwärts gerichteten Entwicklung aus, möglicherweise mit leicht sinkender Tendenz in 2025.

Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
Steigende und fallende Bauzinsen
Mit der Anpassung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind die Konditionen für Immobilienfinanzierungen spürbar gestiegen. Während ein Darlehen mit 15 Jahren Zinsbindung Anfang 2022 noch zu etwa 1,3 Prozent zu haben war, kletterten die Zinsen bis November 2023 auf über 4 Prozent.

Zu Beginn des Jahres 2024 setzte eine Entspannung ein: Im Januar lagen die Konditionen bei rund 3,6 Prozent, bis Juni stiegen sie leicht auf 3,8 Prozent an. Parallel dazu senkte die EZB am 12. Juni 2024 den Leitzins erstmals wieder – von 4,5 auf 4,25 Prozent. Diese Maßnahme beeinflusst auch die Hypothekenzinsen, oft sogar schon im Vorfeld offizieller Entscheidungen.

Ausblick: Stabilität mit Schwankungen
Kurzfristige Veränderungen bleiben möglich, grundsätzlich wird jedoch eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen erwartet. Auch mit knapp 4 Prozent liegen die Finanzierungen historisch betrachtet immer noch in einem attraktiven Bereich.

Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch
Trotz gestiegener Finanzierungskosten bleibt das Interesse an Immobilien groß – sowohl in Großstädten wie Köln, Bonn oder Düsseldorf als auch zunehmend in ländlicheren Regionen. Der Rückgang der Zinsen trägt dazu bei, dass Immobilien für Käufer und Anleger wieder interessanter wirken.

Preise weiterhin auf hohem Niveau
Zwar zeigte der Immobilienmarkt 2023 erstmals seit Jahren rückläufige Preise, doch bewegen sich diese noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Besonders in Ballungsräumen sorgt die geringe Zahl an verfügbaren Objekten für eine weiterhin angespannte Situation.

Immobilien als Inflationsschutz
Eine Immobilie gilt langfristig als wertbeständige Anlage. Wie stark der Schutz vor Inflation im Einzelfall wirkt, hängt jedoch von Faktoren wie Kaufzeitpunkt, eingesetztem Eigenkapital und den Kreditkonditionen ab. Wer bereits vor den starken Zinserhöhungen gekauft hat, profitiert durch die Entwertung seiner Schulden: Während das Geld an Kaufkraft verliert, bleibt der Kreditbetrag konstant.

Bei variablen Darlehen zeigt sich hingegen ein anderes Bild: Hier steigen die Raten mit der Inflation, wodurch der Kostenvorteil schnell verpufft. Seit der Zinssenkung Anfang 2024 können aber auch Kreditnehmer mit flexiblen Konditionen wieder profitieren.
Häufig gestellte Fragen

Warum entwertet Inflation das Geld?
Weil die Geldmenge steigt, ohne dass die Anzahl der Waren und Dienstleistungen im gleichen Maß zunimmt. Folge: Das Geld verliert an Kaufkraft, Preise steigen.

Was passiert im Fall einer Deflation?
Dann reduziert sich die Geldmenge, Produkte und Dienstleistungen werden günstiger.

Lohnt sich ein Immobilienverkauf aktuell?
Da Kaufpreise seit Jahren auf hohem Niveau verharren, kann ein Verkauf in vielen Situationen sinnvoll sein – etwa bei Erbschaften, Scheidungen oder wenn die Immobilie im Alter nicht mehr passt.

Wie entwickeln sich Mieten?
Die Mietpreise steigen weiter. Im Mai 2024 lagen sie rund 7,4 Prozent über dem Stand von 2020.

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